Trio Transmitter

Mehr als nur ein Ensemble für zeitgenössische Musik ist das Trio Transmitter eine Expeditionsgruppe, die furchtlos alle Disziplinen überschreitet – Wissenschaft und Kunst lustvoll durcheinander wirft.

– Tomas Fitzel, rbbKultur

 

Das Trio Transmitter – Ensemble für aktuelle Musik entwickelt inhaltlich innovative Konzertprogramme und interdisziplinäre Formate. Seine drei Mitglieder sind international tätige Instrumentalisten, Komponisten und Musiktheaterdarsteller.

Im Fokus des Ensembles steht die Uraufführung neuer Kompositionen, die häufig einen stark performativen Charakter haben. In enger Zusammenarbeit mit den Komponist*innen oder als Composer-Performer-Stücke entstehen Werke, die unverwechselbar auf das Trio zugeschnitten sind.

2022 fand mit Unterstützung der inm Berlin die musica aperta im Berliner KunstRaum Niculescu statt, welche grafisch notierte Musik, eine Podiumsdiskussion und eine Kunstaustellung musikalischer Grafiken zeigte.

2021 konzipierte das Ensemble mit Hilfe eines Stipendiums des Musikfonds das Music Adventure Game ein interaktives Musiktheatervideo, welches das Publikum online zur aktiven Teilnahme einlädt.

2020 präsentierte das Trio Transmitter auf Einladung von Kontraklang Berlin Benedikt Bindewalds Stück Hochhäuser voller Menschen – ein miniMUSIKTHEATER, das die aktuelle Erfahrung des Lockdowns reflektierte und Bindewald über eine Live-Video-Projektion aus Tel Aviv zuschaltete, wo er zu der Zeit aufgrund der Covid19-Bestimmungen festsaß.

2019 realisierte das Ensemble in Zusammenarbeit mit den Bio-Art-Künstlerinnen Fara Peluso und Margherita Pevere die über sechs Monate angelegte, interdisziplinäre Veranstaltungsreihe Cells, Sounds & breeding Souls, welche vom Hauptstadtkulturfonds finanziert wurde. Die Reihe erforschte den Lebenszyklus eines Kunstwerks (Kreation, Rezeption und Dekonstruktion) aus der Perspektive künstlerisch-ästhetischer und wissenschaftlich- technischer Arbeit und brachte Uraufführungen u.a. von Peter Ablinger, Neo Hülcker und Christian Vasquez hervor.

2016 veröffentlichte das Trio die CD camera obscura auf NEOS MUSIC, auf der ausschließlich Weltersteinspielungen zu hören sind. Das Programm war für den Konzertabend Transmitter 2015 entwickelt worden, der mit Unterstützung der initiative neue musik berlin stattfand und neue Werke u.a. von Hanna Hartman, Nuria Núñez Hierro und Markus Wettstein präsentierte.
Sein Debüt gab das Ensemble 2012 auf dem Internationalen Umlaut Festival, auf welchen u.a. Florian Bergmanns Lebst du schon? uraufgeführt wurde – eine multimediale Komposition, die Instrumentalmusik, elektronische Klangerzeugung, Dia-Projektionen und performative Aktionen miteinander vereint.

Florian Bergmann

Florian Bergmann (geboren 1984 in Berlin) ist Komponist, Multiinstrumentalist und Performer. Er ist künstlerisch in einem weiten Spektrum zeitgenössischer Musik beheimatet, das sich von der Neuen Musik über das zeitgenössische Musiktheater bis hin zum experimentellen Jazz- und Improvisationsmusik erstreckt. Er studierte von 2004 bis 2009 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ und an der Universität der Künste Berlin.

Sein Werkkatalog umfasst Stücke für Instrumentalensembles, Kammerorchester, Soloinstrumente, Musik- und Tanztheater, für Kinder und Jugendliche, für interdisziplinäre Formate sowie für diverse Jazz-Formationen. Er erhielt 2022 ein Einzelstipendium des Musikfonds für die Komposition des Musiktheaterstücks „Knots“ und 2021 ein Arbeitsstipendium des Berliner Kultursenats für seinen Solo-Zyklus „Alone Together“ sowie ein Kompositionsstipendium der Deutschen Orchesterstiftung für seine elektro-akustische Forschungsreihe „Sonic Essence“. Bergmann wirkte 2021 als Arrangeur für die Produktion „Stadt der Arbeit“ der Neuen Philharmonie Westfalen und 2020 als Co-Komponist und Instrumentator für die Produktion „Dunkel ist die Nacht, Rigoletto!“ der Bielefelder Philharmoniker. Als Komponist, Co-Regisseur und Performer realisierte er am Theater o.N. in Berlin die Musiktheaterperformances „Bubbles“ (2022) und „Klangquadrat“ (2017). 2012 war am Ballhaus Ost (Berlin) seine interdisziplinäre Performance „Perspectives“ zu sehen.

2011 komponierte er die Musik für das zeitgenössische Tanzstück „The Wood Project“Bergmann spielt als (Bass-)Klarinettist und Saxophonist in diversen Formationen, u.a. beim Acht Brücken Festival Köln, Festival D’Automne à Paris, Grec Festival Barcelona, Münchener Biennale, Musiktheatertage Wien, Glatt&Verkehrt Krems, Multiphonic Festival Köln, Unerhörte Musik & Kontraklang Berlin, Philharmonie & Konzerthaus Berlin und darüber hinaus in ganz Europa, den USA, Brasilien, Taiwan und Singapur. 2011 war er Preisträger des Hanns-Eisler-Preises für zeitgenössische Interpretation. Bergmann war als Theatermusiker und Performer an diversen großen Häusern tätig, darunter die Deutsche Oper Berlin, das Berliner Ensemble, das Deutsche Theater Berlin, das Nationaltheater Weimar, das Theater o.N., das Teatro della Tosse Genua, das Radialsystem Berlin und die Neuköllner Oper.

Alba Gentili-Tedeschi

Alba Gentili-Tedeschi studierte zunächst Klavier und Komposition am Mailänder Konservatorium „Giuseppe Verdi“, danach Solo-Klavier an der UdK Berlin und an der Akademie „Incontri col Maestro“ in Imola/Italien.

In der zeitgenössischen Musikszene Berlins ist sie intensiv tätig, vor allem mit Opera Lab Berlin und mit dem experimentellen Trio Transmitter, in dem sie leidenschaftlich die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten ihres Instrumentes, des (präparierten) Klaviers, erforscht.

Als Musikerin/Performerin wirkte sie in diversen Musiktheaterproduktionen mit, u.a. an der Berliner Staatsoper in Macbeth undTi vedo, ti sento, mi perdo (Sciarrino),Aventures | Nouvelles Aventures | Sur Scène  (Ligeti/Kagel) und Abstract Pieces (Tsangaris), in Staatstheater(Kagel) am Ballhaus Ost, Sales of a Dead Man (Gardner) an der Neuköllner Oper, Bestiarium(Nuñez Hierro/Miranda) am Haus der Kulturen der Welt, M-eine Stadt sucht einen Mörder(Eggert) an der Komischen Oper.

Als Solistin und im Duo mit der Klarinettistin Kymia Kermani konzertiert sie regelmäßig europaweit. 2018 erscheint die aktuelle CD des Duos Ode an die Rhapsodieauf Genuin Classics.

Sie spielte u.a. bei der Münchener Musiktheaterbiennale, im Concertgebouw Amsterdam, Tonhalle Zürich, dem Umlaut Festival Berlin, FirenzeSuonaContemporanea, Lingotto Turin, Infektion! Festival, Kontraklang Berlin, Unerhörte Musik Berlin.

Benedikt Bindewald

Benedikt Bindewald ist Geiger, Performer, Komponist und Wandermusiker. In Frankfurt/M geboren, in Kalbach bei Fulda aufgewachsen, studierte Violine in Berlin und Bremen, studiert Komposition in Berlin, spielte mit Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Bremer Philharmoniker, Ensemble Zwischentoene Berlin, Lunaire Quartett, Maulwerker und in vielen anderen Gruppen, spielte in Schauspielhaus Zürich, Philharmonie Berlin, HAU Berlin, schauspielhannover, Liederhalle Stuttgart und all den wunderbaren Orte mit kleineren Namen, liebt/e zu arbeiten mit Ruedi Häusermann, Daniel Ott, Dieter Schnebel, Thomas Klug, Misha Bolourie, Till Wyler von Ballmoos, Younghie Pagh-Paan, Rilli Willow und all den großartigen Leuten die noch nicht berühmt sind, erfand Stücke wie PLASTIKFLUT, 48 Stunden NEUKÖLLN ECHT LIFE FERNSEHEN, und viele andere, arbeitet im Moment mit der Band Die Auster Bunny, dem Ensemble Meitar und Castle in Time Orchestra (Tel Aviv), dem Duo Mobile, Trio Transmitter und Henosode-Quartett, und dem Jerusalem Street Orchestra, wandert manchmal allein mit seiner Violine abseits der üblichen Wanderwege, wissend dass der schnelle Weg nicht immer der gute Weg ist.

Nikolaus Schlierf

Nikolaus Schlierf ist als Bratschist und Tenor sowohl in der zeitgenössischen wie auch im Barock und der frühen und mittelalterlichen Musik zuhause.
 Seine musikalische Prägung erhielt er bei den Regensburger Domspatzen.

Das Violastudium anfangs in Nürnberg bei DR.H.Kohlhase und in Frankfurt bei Pr.J.Heyer schloss er in Freiburg bei J.Lüthy und Garth Knox ab. Kammermusikstudium bei H. Beierle und W. Levin in Basel. In dieser Zeit war er auch Gründungsmitglied des Ensemble Resonanz.

2001 spielte er die Uraufführung des „Requiem für Viola Solo“ von B.Guckelsberger beim Fringe Festival in Edinburgh, 2002 Cd-Einspielung.
 2003 gewann er zusammen mit M.Schlabes und H.Koloska den 1. Preis des Hanns Eisler Wettbewerbs für Interpretation.
 Von 2006 bis 2022 musizierte er im SonarQuartett Berlin.
Als Solo Performer erforscht er die Transformation von Naturklängen in Musik und die Entstehung musikalischer Phänomene, z.B. im eigenen Werk „Evolution“ eine Klangreise vom Geräusch bis ins Kunstlied.

2022 Debut als Evangelist in Bachs Weihnachtsoratorium, sowie 2023 in der Passion von H.Schütz.